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Galerie R�diger Sch�ttle presents Candida H�fer | Anders Clausen Archive | Information & News |
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Candida H�fer, Benediktinerstift Admont III 2014
C-Print, 180 x 200.4 cm copyright: Candida H�fer, Cologne / VG Bild-Kunst, Bonn 2016. |
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Candida Höfer Feb 19, 2016 – Apr 16, 2016 Eröffnung: Donnerstag, 18 Feb 2016, 19 – 21 Uhr Die Künstlerin ist anwesend. Candida Höfer ist seit 30 Jahren eng mit der Galerie Rüdiger Schöttle verbunden. Die Künstlerin ist bekannt für ihre sachliche und konzentrierte Darstellung von kulturellen Stätten, wie Opernhäusern, Kirchen, Palästen oder Bibliotheken. Wir freuen uns, zur diesjährigen Einzelausstellung ihre neuesten Aufnahmen von spätbarocken Klosterbibliotheken in Österreich erstmalig in Deutschland präsentieren zu können. Die Idee diese Räume in ihr Oeuvre aufzunehmen, entstand während Candida Höfers Ausstellung „Düsseldorf“ in der Landesgalerie Linz in Oberösterreich vor zwei Jahren. In gewohnter Manier zeigen auch die neuen Bibliotheksräume Orte des Wissens und der Bildung, repräsentative Säle irdischer und himmlischer Macht, menschenleer und aus der Zentralperspektive. Der Blick auf die großformatigen Arbeiten macht nicht nur das farbenprächtige, dynamische Zusammenspiel von Architektur, Plastik und Malerei oder die theatralische Lichtführung des Barockzeitalters erfahrbar, sondern erfasst vor allem die Quelle des Wissens auf der unser heutiges Weltverständnis basiert in einem gleichnishaften Bild. Die von Candida Höfer festgehaltenen Klosterbibliotheken zählen zum bedeutendsten Kulturerbe spätbarocker Kunst und Architektur. Sie beherbergen frühe Handschriften, Inkunabeln, Bibeln und nach den Wissenschaften aufgeteilte Buchbestände. Der aufklärerische Gedanke mit der Hinwendung zu Bildung und Wissenschaft kommt auch in der Ausstattung der Bibliotheksräume zum Tragen. Beispielsweise im Bibliothekssaal des Benediktinerstifts Admont und im Augustinerstift Sankt Florian sind Deckenfresken von Bartolomeo Altomonte zu sehen, die die Stufen der menschlichen Erkenntnis vom Denken und Sprechen über die Wissenschaften bis zur göttlichen Offenbarung darstellen. Auch auf den triumphalen Deckenfresken der Benediktinerstifte Melk und Altenburg ist die Vermählung von Tugend und Wissenschaft unter der Schirmherrschaft der Religion dargestellt, hier geschaffen von dem berühmten österreichischen Maler Paul Troger. In Altenburg liegt unterhalb der Bibliothek gar eine Krypta, die in diesem Falle rein als Ort zur Meditation über den Tod dient. Die Ausmalung wurde von den Schülern Paul Trogers nach einem ausgefallenen Bildprogramm zum Thema Tod gestaltet, ein einzigartiges Beispiel für den grotesken Barock. Mit ihren monumentalen Fotografien ruft Candida Höfer diese Gesamtkunstwerke wieder in Erinnerung und überführt sie in ein zeitgenössisches Medium. Candida Höfer (*1944, Eberswalde) zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Düsseldorfer Fotoschule. Sie studierte von 1976 bis 1982 in der Klasse von Bernd und Hilla Becher an der Kunstakademie Düsseldorf. Ihre Werke werden international ausgestellt und sind heute Teil der bedeutendsten Sammlungen weltweit. --- Anders Clausen Feb 19, 2016 – Apr 16, 2016 Eröffnung: Donnerstag, 18 Feb 2016, 19 – 21 Uhr Der Künstler ist anwesend. Zum vierten Mal widmet die Galerie Rüdiger Schöttle dem dänischen Künstler Anders Clausen eine Einzelausstellung. Sein Werk dreht sich um die Prinzipien der Konsumgesellschaft, Massenproduktion, aber auch um das digitale Zeitalter und die dadurch bedingte Veränderung unserer alltäglichen Verhaltensweisen. In seiner aktuellen Arbeit setzt sich der Künstler mit verschiedenen Beispielen der Evolutionstechnologie und mit Phänomenen der Globalisierung auseinander. Die Ausstellung besteht aus zwei Werkgruppen: Reproduktionen des Urmeters und Vogelfedern, die durch verschiedenste Prozesse bearbeitet wurden. Der Urmeter geht auf eine Erfindung des 18. Jahrhunderts in Frankreich zurück und sollte den zehnmillionsten Teil der Entfernung vom Nordpol über Paris bis zum Äquator betragen. Anders Clausen beschäftigt sich mit der Entstehung dieser uns heute so selbstverständlichen Längeneinheit. Er fertigte Reproduktionen des Urmeters aus Aluminium, Messing und Plastik an. Die im Ausstellungsraum präsentierten Meterstäbe haben ein X-Profil und beziehen sich auf den zweiten Prototypen des Urmeters von 1867 in Paris, ein damals in Platin-Iridium gegossener Meterstab. Um der Bevölkerung eine frei zugängliche Orientierung für das neue Längenmaß zu bieten, wurde der Meter auch im öffentlichen Raum angebracht. Die Definition des Meters wurde seitdem mehrmals überarbeitet, angepasst an wissenschaftliche Entwicklungen. Ähnlich verhält es sich in der Federkunde. In dieser Disziplin geht die Urfeder auf den Archaeopteryx aus dem Oberjura zurück und bietet seit einem Fossilienfund im 19. Jahrhundert die Grundlage für die Evolutionsforschung der Ornithologie. Die Erkenntnisse zur Beschaffenheit der Feder und Entstehung der Klasse Vögel änderten sich je nach aktuellem Wissensstand und Neuentdeckungen von Fossilien der internationalen Forschung. Anders Clausen zog Konturfedern von unterschiedlichen Vogelarten (z.B. Adler, Pute) heran, um daraus mit komplexen Techniken wie Wasserdruck, Galvanisierung, Sprayfarbe und Scherenschnitten kunstvoll schimmernde, gänzlich neuartige Federkompositionen zu schaffen. Die künstliche Farbe und Form steht im Kontrast zur natürlichen Funktion der Feder für den Vogel. Anders Clausens neue Arbeiten weisen subtil auf den Anfang uns heute selbstverständlicher Begebenheiten hin. Sie erinnern daran, wie flexibel ein bestehendes System sein kann und muss. Wie die Mathematikerin Kristin Shaw feststellte, war der Urmeter in Paris vielleicht das, was das Internet heute für uns ist. Wir sind von dessen Funktionalität und Existenz abhängig geworden. Ursprünglich wurde es jedoch von Wissenschaftlern entwickelt, um Daten auszutauschen. Anders Clausen (*1978, Kopenhagen) lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte am Royal College of Art in London. Zuletzt waren seine Arbeiten in 2015 bei „Between Bridges“ in Berlin und in der Ausstellung „A perfect Match“ anlässlich des 50. Jubiläums der PIN. Freunde in der Pinakothek der Moderne München zu sehen. // english Candida Höfer Feb 19, 2016 – Apr 16, 2016 Opening: Thursday, Feb 18, 2016, 7 - 9 pm The artist is present. For over 30 years Galerie Rüdiger Schöttle has enjoyed a close relationship with Candida Höfer. The artist is known for her objective, focused portrayal of cultural sites such as opera houses, churches, palaces, and libraries. In this year’s solo exhibition, we are excited to present her latest photographs of Late Baroque monastic libraries in Austria, marking the first time these photographs are shown in Germany. The idea to include these libraries in her oeuvre was born two years ago during Candida Höfer’s exhibition “Düsseldorf” at the Landesgalerie Linz in Upper Austria. In a typical manner, the new images show spaces of knowledge and education, halls that are representative of earthly and heavenly power, devoid of people and from the central perspective. Viewing these large-format works not only lets one experience the colorful and dynamic interplay of architecture, sculpture and painting or the theatrical distribution of light in the Baroque period, but also captures, in a quasi-allegorical image, the source of knowledge on which our contemporary view of the world is based. The monastic libraries photographed by Candida Höfer count among the most important cultural heritage sites of Late Baroque art and architecture. They house early manuscripts, incunabula, bibles, and an inventory of books arranged according to scientific subject matter. The Enlightenment concept of embracing education and science also comes to bear in the library’s décor. The ceiling frescos of Bartolomeo Altomonte, for instance, which are found in the library halls of Admont Abbey and St. Florian Monastery, depict the stages of human knowledge from thought and speech to the sciences and divine revelation. The triumphal ceiling frescos at Melk Abbey and Altenburg Abbey, created by the renowned Austrian painter Paul Troger, also illustrate the marriage of virtue and science under the auspices of religion. Altenburg even has a crypt underneath its library, which in this case serves purely as a place of meditation about death. The wall paintings were made by students of Paul Troger, who adhered to an unconventional iconography of death, resulting in a unique example of grotesque Baroque art. With her monumental photographs, Candida Höfer reminds viewers of these comprehensive works of art, and transfers them into a contemporary medium. Candida Höfer (born 1944 in Eberswalde) counts among the most important members of the Düsseldorfer Fotoschule. She studied under Bernd and Hilla Becher at the Kunstakademie Düsseldorf from 1976 to 1982. Her works are exhibited internationally and today are part of some of the most important collections worldwide. --- Anders Clausen Feb 19, 2016 – Apr 16, 2016 Opening: Thursday, Feb 18, 2016, 7 - 9 pm The artist is present. Galerie Rüdiger Schöttle is proud to present its fourth solo exhibition of the Danish artist Anders Clausen, whose oeuvre examines the principles of consumer societies and mass production as well as the digital age and the way in which it has altered our everyday behaviors. In his current works, the artist explores several examples of evolution technology and globalization phenomena. The exhibition consists of two work groups: reproductions of the standard meter bars and bird feathers, which have been treated and manipulated to varying degrees. The standard meter dates back to an invention in eighteenth-century France, and was the equivalent of one ten-millionth of the distance between the North Pole and the equator via Paris. Anders Clausen explores the origins of this length unit that today we take for granted. He created reproductions of the prototype meter from aluminum, brass, and plastic. The meter bars in the exhibition room have an x-shaped cross section and are modeled after the second prototype of the standard meter from 1867, a bar made of platinum-iridium. Replications of that were installed in public places in the city of Paris to give citizens free access to, and thus familiarize them with, the new measurement. The definition of this meter has since been revised several times and adjusted to scientific developments. Similarly, in the study of birds, the first known feather dates back to the Archaeopteryx from the Late Jurassic epoch. Since its excavation in the nineteenth century, the fossil serves as the basis for ornithological evolutionary research. Insights about the properties of feathers and the origin of the biological class of birds (Aves) have constantly changed based on new research and international fossil finds. Originally, Anders Clausen used pennaceous feathers from various bird species (e.g. eagle, turkey) to render pearlescent, completely novel feather compositions complex techniques such as water print, galvanisation, aerosol paint and paper cutting. The artificial colors and forms stand in contrast to the natural function of feathers for the birds themselves. Anders Clausen’s new works are subtle references to occurrences that today we take for granted. They remind us of how flexible an existing system can, and must, be. As the mathematician Kristin Shaw noted, the international standard meter maybe was for eighteenth-century Parisians what internet is for us today. We have become dependent on its functionality and existence, but, originally, it was designed by scientists to exchange data. Anders Clausen (born 1978 in Copenhagen) lives and works in Berlin. He studied at the Royal College of Art in London. His most recent works were featured at “Between Bridges” in Berlin in 2015 and in the exhibition “A Perfect Match” on the occasion of the 50th anniversary of PIN. Friends of the Pinakothek der Moderne in Munich. Galerie Rüdiger Schöttle Amalienstrasse 41 / 80799 München Tue – Fr 11 am – 6 pm / Sa noon – 4 pm / T +49 89 333686 / F +49 89 342296 [email protected] www.galerie-schoettle.de |
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