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Bob Gysin: Matthias Bosshart - Film-St�cke - 12 Jan 2008 to 23 Feb 2008 Current Exhibition |
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Als sie das Glas antippte, erzitterte darin die Spiegelung der Deckenleuchten ein wenig
2006, 35mm-Film und Mattlack auf Forex-Pan, 122 x 250 cm |
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Matthias Bosshart l�sst in seinen Tafeln die Bildwelt des Films verstummen. Der K�nstler verschr�nkt das Medium Film mit der Malerei und erzeugt Bilder, in denen sich das ?Sichtbare? verfl�chtigt ? so lautet das Urteil der Kritikerin Elisabeth Grossmann anl�sslich seiner Ausstellung im Kunsthaus Z�rich. Bosshart bringt in seinen Filmtafeln ?das Vor�berrauschen optischer Eindr�cke zum Stillstand?. Der Film wird seiner darstellenden Funktion enthoben, Erz�hl- und Handlungsstrukturen erlangen eigentliche Bildpr�senz und erzeugen in ihrer rein physischen Gegenw�rtigkeit visuell irritierende Effekte. Film ist f�r Matthias Bosshart das Kulturph�nomen der Moderne schlechthin. Gegen�ber der kommerziellen Filmindustrie interessiert sich der K�nstler in seiner Arbeit nur bedingt f�r Film als Medium, das eine Geschichte erz�hlt. Sein Augenmerk gilt der spezifischen Materialit�t, Technik und Pr�sentationsweise, die er seit den 80er Jahren in seinen Experimentalfilmen und Filminstallationen erkundet. In den 90er Jahren brach Bosshart mit der Grundpr�misse, die besagt, dass Film Bewegung sei, und wandte sich in einer weiteren Werkgruppe dem Filmstreifen als formbildendes Mittel zu. In seinen klein- bis grossformatigen Filmtableaus hebt er den Darstellungscharakter des Mediums auf. Die dicht aneinandergereihten Zelluloidstreifen verweisen nicht auf etwas anderes, bezeichnen nichts anderes, sie sind sich selbst: ein Tr�ger kaum erkennbarer Bilder und Bildsequenzen. Der Film als Aktionsraum von Bewegung, Ton, Licht, Farbe und Form ist annulliert. Die Bewegungsillusion des Films manifestiert sich in der linearen Abfolge der Kleinstbilder als eigent�mliche Strukturen, die wirre, pulsierende Rhythmen, aber auch monotone, formal undifferenzierbare Episoden aufweisen. In seinen Tafeln steigert Bosshart den optischen Reiz und die physische Pr�senz des Zelluloids, indem er gezielt Malschichten einsetzt. Das transparente Zelluloid tritt meist in Wechselspiel mit einem durchl�ssigen oder opaken Malgrund und zeitweise durchbrechen opake Farbb�nder gleichsam als St�rfaktor den Verlauf der feinen Filmstreifen. In seinen j�ngsten Arbeiten wird die serielle Anordnung der Filmstreifen oft von einer ornamentalen Fl�chenkonstruktion abgel�st. Das Augenmerk liegt nicht l�nger auf der pulsierenden Abfolge der Kleinstbilder. Von ihrer urspr�nglichen Bedeutung losgel�st erscheinen die Filmstreifen als endlos fortsetzbares Fl�chenornament. Die dynamische Ordnung des Bildteppichs f�hrt in einem �bertragenen Sinn indes zur�ck zum Ausgangsmaterial, indem es die filmische Dynamik evoziert, die als Prozess den st�ndigen Bruch in einem visuellen Kontinuum verfolgt. Ruth Littman Leiterin Galerie Bob Gysin |
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